Knud Sauer Wehrführer von 1997 - 2002
Knud Sauer Wehrführer von 1997 - 2002
Die Kameraden sahen der Jahreshauptversammlung im Januar 1997 mit Spannung entgegen. Es stand die Wahl des Wehrführers auf der Tagesordnung und beim Bürgermeister waren zwei Wahl-Vorschläge eingegangen. Neben dem stellvertretenden Wehrführer Knud Sauer konnte man auch alternativ für den Gruppenführer Hans-Jürgen Sick seine Stimme abgeben. Nach Auszählung der geheimen Wahl stand Knud als neuer Wehrführer fest. Wegen der Wahl zum stellvertretenden Wehrführer gab Wilfried Roggenbuck seinen Posten als Gruppenführer wieder an den ebenfalls gewählten Hans Klaus Pahl ab. Dem Führungsduo stehen 43 aktive Feuerwehrleute zur Seite, nicht zu vergessen sieben Ehrenmitglieder und 157 passive Mitglieder.
Neben den zahlreichen Übungs- und Informationsabenden öffnen sich die Tore der Fahrzeughalle 14 mal für den Einsatzfall: Ein Zimmerbrand in der Rendsburger Straße 54, ein Strohanhänger brannte auf der L 42, zwei Buschbrände in der Borgstedter Feldmark müssten gelöscht werden und bei zwei Flächenbränden in Bünsdorf und Holzbunge wurde Nachbarschaftshilfe geleistet, auf dem Hilfeleistungskonto stehen drei Öl-Beseitigungen. Aufgrund elektronischer Überwachung großer Gebäude kam es zu fünf Fehlalarmen im Abfallwirtschaftszentrum, im Haus Sonneneck (heute Cura Seniorencentrum) und des Bootslagers auf der Rader Insel. Auch in den folgenden Jahren kommt es vermehrt zu Fehlalarmen, meist durch überempfindliche Sensoren technischer Einrichtungen. 1998 verzeichnet der Wehrführer bereits 14 Fehlalarme neben drei Brandeinsätzen, wie Wohnungs-, Wochenenhaus und Flächenbrand. Auch zu drei Hilfeleistungen wird die Wehr gerufen. Ein vermisster Bewohner des Seniorenheimes wird gesucht und gefunden, die Hinterlassenschaften eines Verkehrsunfalls mussten beseitigt werden und auf die Rader Insel wurde zu einem Lenzeinsatz ausgerückt.
Als neues Mitglied im Vorstand wurde Willi Fock zum Kassenwart gewählt, Willfried Roggenbuck wurde für eine weitere Amtszeit als Schriftführer bestätigt.
Nach einem relativ ereignisarmen Jahr folgt 1999 ein mit Freud‘ und Leid durchsetztes Jahr. Große Freude bereitet die Gründung des Borgstedters Feuerwehrorchesters. Durch die Auflösung der Feuerwehrkapelle in Groß Wittensee finden die ehemaligen Mitglieder in Borgstedt schnell eine neue Heimat und der musikalische Leiter Willi Fries kann mit 20 Musiker*innen die Arbeit aufnehmen. Mit dem Orchester treten die ersten weiblichen Mitglieder in die Borgstedter Feuerwehr. Willkommen ist jeder musikalisch Interessierte, ob er ein Instrument spielt oder lernen möchte.
Anfang des Jahres wurde Claus Schoof zum Kassenwart gewählt. Die Besetzung des Posten als Kassenwart war nötig weil Kamerad Willi Fock unerwartet verstorben war. Ernst Marten wurde zum Ehrenwehrführer ernannt. Andreas Hoffmann ersetzte Hans Klaus Pahl als Gruppenführer und wird von Frank Müller als Stellvertreter unterstützt.
Tragisch verliefen auch die Einsätze an und auf der Eider. Im Januar und im August stürzten Personen in selbstmörderischer Absicht von der Autobahnbrücke. Die leblosen Körper müssten von der Büdelsdorfer Feuerwehr mittels ihres Bootes geborgen werden. Ein Fall von „Mann über Bord“ nahe der Autobahnbrückenpfeiler machte einen weiten Bootseinsatz nötig. Außerdem wurden ein Stallgebäude in Mohr und ein PKW gelöscht, zwei Ölspuren und vier Sturmschäden beseitigt. Auf die 14 Fehlalarme gehen wir nicht weiter ein.
Fröhlicher ging es bei der Einweihung des neuen Anbaus des Feuerwehr-Gerätehauses zu. Etliche Wochen hatte fähige Kameraden den Innenausbau in Eigenarbeit geleistet und somit die Kosten gesenkt. Wie lange gefeiert wurde hat niemand dokumentiert.
Ende des Jahres wurde die Spannung fast unerträglich. Silvester wartete die Menschheit auf den Millenium-Crach. Befürchtungen, dass die digitale Umstellung von 1999 auf 2000 von Computer-Systemen nicht erkannt wird und ein Ausfall weitläufiger Infrastruktur die Folge sein könnten, bestätigte sich glücklicherweise nicht und so wartete die Borgstedter Task-Force bei Kaffee und Limonade vergeblich auf ihren ersten Einsatz im neuen Jahr.
Der Start in ein neues Jahrtausend mit 8 Ehrenmitgliedern, 34 Aktiven, 6 Jugendfeuerwehrlichen, 19 Orchestermitgliedern und 175 passiven Mitglieder war gelungen.
Die Jahreshauptversammlung im Januar 2000 verlief recht unspektakulär, Torsten Kurzweg wurde zum Gruppenführer gewählt und Klemens Ziemann wird technischer Leiter des Orchesters.
Um den Wassereinsatz schneller zu machen und damit effektiver, regt der Vorstand unter Federführung des früheren Marinesoldaten Knud Sauer die Anschaffung eines Feuerwehrrettungsbootes an. Der Vorschlag wird von Kameraden und Gemeinderatsmitglieder positiv aufgenommen und die Notwendigkeit bestätigt. Als neue Ausrüstung wurde die Wehr mit 30 neuen Nomexjacken ausgestattet, die bei 13 Einsätzen gute Dienste leisteten. Neben zwei Gebäude- und einem Flächenbrand mussten vierfach Hilfe geleistet werden. Bei sechs Fehlalarmen blieben die Jacken sauber.
2001 war eher ein ruhiges Jahr. Es gab lediglich vier Einsätze und vier Fehlalarme, ausgelöst vom AWR, Spedition Wohlers und dem Seniorencentrum. Es musste ein Reh aus der Eider gerettet werden und ein Geräteschuppen auf dem Grundstück Rendsburger Straße 5 gelöscht werden.
Am 3. Mai 2002 ist es soweit – das neue Feuerwehrboot, names Eiderwacht kann der Dorfbevölkerung vorgestellt werden. Gerade im Hinblick auf die Vorkommnisse der vergangenen Jahre konnte die Einsatzfähigkeit weiter erhöht werden. Viele Gäste aus dem Dorf und auch Abordnungen der Feuerwehren aus dem Amtsbereich sowie Büdelsdorf und Rendsburg konnten begrüßt werden. Tragischerweise kam es gleich im August zum Einsatz. Wieder lag ein Suizidfall an der Autobahnbrücke vor.
Weitere Einsätze gab es laut Protokoll:
07.01.2002 – 10.00 Uhr - Ölspur auf 1 Km Länge auf der Rendsburger Straße
17.01.2002 - 00.37 Uhr - Brand von Bekleidung und Baustoffen in einem Rohbau im Kleindoorskamp
26.02.2002 – 16.45 Uhr - (Sturmeinsatz) Beseitigung eines umgestürzten Baumes im Torfweg
04.05.2002 – 06.46 Uhr - Zimmerbrand im Alten- und Pflegeheim Sonneneck
Unterstützt wurden wir mit einem Hochleistungslüfter der Feuerwehr
Büdelsdorf
15.05.2002 – 15.15 Uhr - Brand eines Müllsacklagerplatzes bei der Spedition Wohlert
10.07.2002 –
18.25 bis ca. 23.00 Uhr - 11 Lenzeinsätze in der Stadt Büdelsdorf nach starken Regenfällen
22.07.2002 – 22.16 Uhr - Fehlalarm: Verbrennen von Holz im Treidelweg
20.08.2002 – 10.40 Uhr - Schwimmponton am Yachtclub nach Wassereinbruch gelenzt
21.08.2002 – 14.10 Uhr - Abstreuen einer Ölspur nach Verkehrsunfall auf der B 203,
Höhe Rossahlredder
27.08.2002 – 08.07 Uhr - Person von der Rader Hochbrücke gesprungen
03.09.2002 – 21.06 Uhr - Auslösung der Brandmeldeanlage Wohlert Fehlalarm
12.10.2002 – 20.54 Uhr - Brand eines Wochenendhauses auf der Rader Insel
27.10.2002 – 15.15 Uhr - Beseitigung eines umgestürzten Baumes im Treidelweg
02.12.2002 – 23.12 Uhr - Erkundung und Sicherung von ausgelaufenden Dieselöls nach
Verkehrsunfall auf der Rader Hochbrücke
27.12.2002 – 10.45 Uhr - Brand eines Adventskranzes im Alten- und Pflegeheim
Der Brand konnte durch Pflegepersonal gelöscht werden.
Personelle Veränderungen gab es wenige. Willi Hoffmann löste Egon Bundt als Führer der Reserveabteilung ab.
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Am 16./17. November 2002 veröffentlicht das „Hallo-Wochenblatt“ folgendes:
Das große HALLO Interview mit Knud Sauer, Wehrführer in Borgstedt
„Verantwortung zu übernehmen kann auch Spaß machen“
Ein beschauliches Dorf, schön gelegen an der Eider – das ist Borgstedt. Natürlich braucht auch Borgstedt eine Feuerwehr. Und die ist sehr präsent. Außer beim Notfall, spielt sie auch bei gesellschaftlichen Zusammenkünften eine wichtige Rolle. Aber es werden nicht nur Veranstaltungen geplant, ein eigenes Orchester steht auch zur Verfügung. Wehrführer Knud Sauer, 37 Jahre alt ist seit 1988 aktives Mitglied in der Borgstedter Freiwilligen Feuerwehr. Als gebürtiger Borgstedter ist er mit seiner Heimatgemeinde sehr verbunden und lebt ausgesprochen gerne in dieser dörflichen Gemeinschaft. Seit 1997 ist er Wehrführer. HALLO am Wochenende sprach mit Knud Sauer über die Ausbildung in der Feuerwehr, ihre Aufgaben und die Nachwuchssorgen.
HALLO: Herr Sauer, seit wann gibt es die Freiwillige Feuerwehr Borgstedt und wie viele Mitglieder zählen sie?
KNUD SAUER: Die Freiwillige Feuerwehr Borgstedt ist 1934 gegründet worden. Wir blicken also bald auf 70 Jahre Feuerwehrgeschichte zurück. Zur Zeit sind wir 37 aktive Mitglieder. Und wir würden gerne noch mehr werden. Es wäre schön, wenn sich einige Borgsteder angesprochen fühlen. Jeder neue Aktive ist herzlich willkommen, selbstverständlich auch Frauen.
HALLLO: Borgstedt liegt so verträumt an der Eider, kaum vorstellbar, dass hier Feuerwehreinsätze notwendig sind. Was gibt es für die Feuerwehr in einem knapp 1.300 Einwohner starkem Dorf so alles zu tun?
KUND SAUER. Außer für Borgstedt sind wir auch noch für Borgstedtfelde und den Ortteil Lehmbek zuständig. Außerdem arbeiten wir mit den Feuerwehren in Büdelsdorf, Holzbunge und Bünsdorf zusammen. Sollte auf der Rader Insel ein Einsatz notwendig sein, leisten wir da natürlich auch Nachbarschaftshilfe, obwohl das eigentlich der Zuständigkeitsbereich von Schacht-Audorf ist. Durch den Nord-Ostsee-Kanal ist die Rader Insel von Schacht-Audorf und Rade getrennt. Zur Zeit laufen aber Verhandlungen, den Brandschutz voll in Borgstedter Hände zu legen. Leider kommt es auch bei uns zu Notfällen, die den Einsatz der Feuerwehr nötig machen.Wir haben häufiger auf und um die Eider herum zu tun. Zum Beispiel gilt es gelegentlich vermisste Personen zu suchen oder Menschen zu bergen, die von der Rader Hochbrücke gesprungen sind. Das sind besonders schwierige Einsätze, die einen durchaus auch belasten können. Auch bei Verkehrsunfällen im Borgstedter Raum werden wie neben der zuständigen Hilfeleistungswehr alarmiert, um erste Maßnahmen mit einleiten zu können. Auf dem Land kommt ea auch immer mal wieder zu Scheunenbränden oder ein ganzes Kornfeld gerät in Brand. Ich erinnere mich an den Brand eines Roggenfeldes, wo wir dem Feuer mit 70 Mann zu Leibe rücken müssten. Zwei Stunden dauerte es bis die Löscharbeiten beendet waren. Insgesamt wurden bei dem Brand neun Hektar Roggen zerstört und es war ein Sachschaden von 16.000 Mark entstanden.
HALLO: Können sie sich an ein besonders schwerwiegendes Ereignis erinnern? Wie verarbeiten die Feuerwehrmänner belastende Situationen?
KNUD SAUER: Vor gut elf Jahren hatten wir einmal eine besonders dramatische Rettungsaktion erlebt. Das Obergeschoss einer Doppelhaushälfte brannte und der Hausherr war mit dem jüngsten Kind von den Flammen eingeschlossen. Die Feuerwehr war in kurzer Zeit vor Ort. Die Kollegen aus Rendsburg und Büdelsdorf waren auch alarmiert worden, da den Flammen unter dem Dachstuhl schwer beizukommen war. Dem Borgstedter Atemschutztrupp gelang es, den Jungen aus dem von Rauch verqualmten Kinderzimmer zu bergen. Bevor jedoch dem Mann geholfen werden konnte, wurden zwei Kollegen durch die brennende Vertäfelung, die herabfiel, verletzt. Sie mussten ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Weiteren Helfern gelang es dann endlich den lebensgefährlich verletzten Mann zu bergen. Gott sei Dank hat er überlebt. Und auch ein Übergreifen der Flammen au andere Häuser konnte verhindert werden. Nach jedem Einsatz, nach so einem schweren jedoch besonders, ist es wichtig, dass wir noch zusammen sitzen und reden. Dann wird natürlich auch sachlich diskutiert. Mann erörtert Fragen und verdaut das Geschehene.
HALLO: Was ist ein Atemschutzträger? Kann das jeder werden?
KNUD SAUER: Ein Atemschutzträger ist in der Lage sich das entsprechende Gerät anzulegen und damit umzugehen. Dazu gehört auch das Anlegen des Chemikalienschutzanzuges. Man braucht natürlich das technische Know how und viel Übung dazu und das setzt eine spezielle Ausbildung voraus. Außerdem muss der Bewerber eine amtsärztliche Untersuchung durchmachen, die übrigens alle zwei Jahre wiederholt wird. Die ärztliche Genehmigung ist die rechtliche Zulassung. Erst dann beginnt die Ausbildung. Der Atemschutzlehrgang beinhaltet eine umfassende technische Einweisung und den Umgang mit diversen Giften. Dann wird selbstverständlich das Anlegen der Atemschutzbekleidung und des Chemikalienschutzanzuges trainiert. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Borgstedt verfügen wir über zwölf Atemschutzgeräte und zwei Chemikalienschutzanzüge. Wir sind damit für den Ernstfall gut gerüstet.
Der Lehrgang endet mit einer Prüfung, wovon der praktische Teil jedes Jahr neu bestanden werden muss. Der besteht darin, dass der Lehrgangsteilnehmer durch einen Tunnel muss, der sich aus verschiedenen Hindernissen zusammensetzt, die realitätsnah ausgerichtet sind.
Die ärztliche Untersuchung ist wichtig, da das Arbeiten mit Atemschutzbekleidung eine Belastung ist und im Chemikalienschutzanzug ist die körperliche Anstrengung besonders hoch. Nach zwanzig Minuten Arbeit in dieser Bekleidung muss eine Ablösung erfolgen.
HALLO: Wie sieht die Ausbildung zum Feuerwehrmann aus und welche Funktionen gibt es?
KNUD SAUER: Beim Eintritt in die aktive Wehr nennt sich das neue Mitglied Feuerwehranwärter. Damit beginnt das sogenannte Probejahr. In dieser Zeit zeigt sich, ob jemand ein echtes Interesse an der Feuerwehr hat. Meistens merken wir es sehr schnell, wie groß das Interesse und die Einsatzbereitschaft sind. Zuerst sollte ein Anwärter hauptsächlich an den Ausbildungsabenden teilnehmen und sich mit der Arbeit der Feuerwehr vertraut machen. Nach diesem Probejahr findet die Grundausbildung statt, an insgesamt zehn Abenden. Sie endet mit einer Prüfung, die von einem fremden Wehrführer abgenommen wird. Nach erfolgreich bestandener Prüfung wird der neue Feuerwehrmann dann innerhalb der eigenen Wehr weitergebildet. Jetzt lernt er das Fundament für alle weiteren Lehrgänge. Im Anschluss an diese Grundlagenvermittlung können technische Lehrgänge besucht werden, wie beispielsweise ein Sprechfunkerlehrgang, die Ausbildung zum Maschinisten oder der Atemschutzlehrgang.
Die Beförderung zum Oberfeuerwehrmann erfolgt nach dem erfolgreichen Besuch eines technischen Lehrganges auf Kreisebene. Der Hauptfeuerwehrmann hat mindestens zwei technische Lehrgänge erfolgreich besucht und die Ausbildung eines Truppführers mit Abschlussprüfung durchlaufen. Danach ist der normale Dienstweg beendet. In allen weiteren Funktionen wird man gewählt, so zum Beispiel zum Gruppenführer. Ein Gruppenführer hat die Aufgabe eine Gruppe in der Stärke von acht Kameraden bei einem Einsatz zu führen. Um dieses zu beherrschen, muss er zwei Gruppenführerlehrgänge an der Landesfeuerwehrschule in Harrislee besuchen. Aufgrund diese Funktion wird er dann zu Oberlöschmeister befördert. Diesen Rang behält er so lange, wie er in der Funktion des Gruppenführers eingesetzt ist. Den höchsten Rang hat der Wehrführer. Je nach Einwohnerzahl erhält man hier in dieser Gemeinde den Dienstgrad eines Hauptbrandmeisters. Dies setzt aber voraus, das wiederum einige Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule in Harrislee erfolgreich absolviert werden.
HALLO: Das klingt nach viel Arbeit und Einsatz. Feuerwehren sind aber auch bekannt für gute Musik und Geselligkeit. Wie sieht es damit in Borgstedt aus?
KNUD SAUER: Auch da haben wir einige zu bieten in unserem Dorf. Wichtig ist natürlich auch die gute Kameradschaft und das Verständnis untereinander. Und in dem Punkt können wir zufrieden sein.
Wir beginnen das neue Jahr mit unserer Jahreshauptversammlung. Da wird auf die Aktivitäten, Einsätze und Besonderheiten des vergangenen Jahres zurück geblickt und Wahlen, Beförderungen, Ehrungen und Neuaufnahmen durchgeführt. Besonders stolz können wir auf unser Orchester sein. Es hat 25 Mitglieder und der musikalische Leiter Willi Fries sorgt für den richtigen Ton. Sie spielen wirklich gute Marschmusik und Swing. Es gibt sogar einen Borgstedter Musikantenmarsch. Ein Konzert des Orchesters steht immer auf unserem Festplan.
Zur Himmelfahrtstour im Juni ist das ganze Dorf eingeladen und wir haben auch immer eine rege Beteiligung. 80 bis 100 Leute fahren mit uns durchs Land. Zur Halbzeit wird eine ausgiebige Grillpause eingelegt. Eine Fahrt ins Blaue, ein Dankeschön a alle Aktive und Ehrenmitglieder findet immer im Spätsommer statt. Dies ist eine Überraschungstour. Das Ausflugsziel wird nicht bekanntgegeben.Dieses Jahr waren wir in der Holsteinischen Schweiz. Da war alles drin: Frühstück am Bus (unterm Regenscbirm), Mittag in einem gemütlichen Restaurant und weitere Besichtigungsfahrten mit Bus oder Schiff
Im Herbst veranstalten wir gemeinsam mit dem Kindergarten einen Laternenumzug, der mit Erbsensuppe, Brezeln und Schmalzbroten, sowie heißen und kalten Getränken ausklingt.
HALLO: Da ist ordentlich was los bei ihnen. Sicher haben sie auch bei der Jugend eine große Resonanz?
KNUD SAUER: Leider ist das nicht der Fall. Wir haben auf Amtsebene eine Jugendfeuerwehr, die sich in drei Züge aufteilt. Im Jugendfeuerwehrzug Borgstedt sind zur Zeit nur sieben Kameraden. Wir würden uns über einen regen Zulauf sehr freuen. Auch Mädchen sollten sich selbstverständlich angesprochen fühlen. Die Jugendlichen lernen alles Nötige über die Feuerwehr und benutzen alle Geräte und Fahrzeuge. Sie treffen sich alle 14 Tage, freitags von 18:00 bis 19:30 Uhr. So kommen wir auf 50 % feuerwehrtechnischen Dienst und 50 % allgemeine Freizeitgestaltung wie z. B. Kinobesuch, , Fahrt zum Hansapark, Sport, Spiele usw. Junge Leute sind für die Zukunft und das Fortbestehen der Freiwilligen Feuerwehren sehr wichtig und deshalb richte ich auch hier einen Aufruf an alle Borgstedter Jungen und Mädchen, die mindestens 10 Jahre alt sind, mal bei uns vorbeizuschauen oder bei einem Schnupperdienst mitzumachen. Wer will, kann auch erst mal bei unserem Jugendbetreuern Wilfried Roggenbuck Tel. 36438 oder Andreas Hoffmann Tel. 352820 anrufen und sich informieren.
HALLO: Gibt es noch etwas Besonderes bei der Borgstedter Feuerwehr?
KNUD SAUER: Oh ja – seit diesem Jahr besitzen wir auch ein Rettungsboot, sodass wir auch auf dem Wasser einsatzbereit sind. Neben den sechs zu Zeit vorhandenen Bootführerscheininhabern sind sechs weitere Kameraden in diesen Wochen dabei, einen Sportbootführerschein zu erwerben. Hervorzuheben wäre noch die gute Kameradschaft in unserer Wehr und insbesondere die Unterstützung unserer Frauen, die nicht nur bei allen Veranstaltungen tatkräftig dabei sind, sondern sich auch regelmäßig treffen um zu klönen. Auch Touren zu unternehmen oder kleine Sketche einzuüben, die dann bei besonderen Anlässen aufgeführt werden.
HALLO: Herr Sauer, wir bedanken uns für das Gespräch.
Die Fragen stellte Cornelia Roling